So budgetiere ich mein Monatseinkommen – ganz ohne Tabellenfrust

Cashstuffing

Warum klassische Budgets oft nicht funktionieren

Gefühlt hast du Budgeting schon in allen Varianten ausprobiert. Aber so richtig warm bist du nie damit geworden. Vielleicht erkennst du dich ja wieder:

  • Apps? Zu technisch, unflexibel – und ganz ehrlich: Du hängst eh schon genug am Handy.
  • Excel-Haushaltsbuch? Dein persönlicher Endgegner. Sobald du was ändern willst, stimmt nix mehr.
  • Papier-Haushaltsbuch? Wäre schön… wenn du regelmäßig reinschreiben würdest.
  • Budgetplanner? Hübsch, ja. Aber richtig verstanden, wie man damit spart? Nope.

Und weißt du was? Es liegt nicht an dir.
Es liegt daran, dass diese Methoden nicht zu dir passen.

Nicht zu deinem Alltag. Nicht zu deiner Geldpersönlichkeit.
Und schon gar nicht zu deinem Nervenkostüm.


Warum ich mein eigenes System gebraucht habe

Ich hab viele Anläufe gebraucht, bis ich mir endlich erlaubt habe:
👉 Ich darf mein Budget so gestalten, wie es für mich funktioniert.

Ohne ständige Auswertungen. Ohne schlechtes Gewissen.
Und ohne Gefühl von Mangel, Kontrolle oder „Ich muss das jetzt richtig machen“.

Denn Budgeting darf sich auch leicht anfühlen.
Klar, es braucht Struktur – aber eben eine, die zu dir passt.


Meine Tools: Umschläge, Bargeld & Duft

Aktuell nutze ich noch einen A5-Budgetbinder mit Vordruck. Ab August wechsle ich auf eine selbst gestaltete A4-Variante – weil ich nur das drin haben will, was ich auch wirklich nutze.

Beispiel gefällig?

  • Ich notiere keine Mini-Ausgaben mehr (Lebensmittel, Spüli, Klopapier… who cares?!)
  • Ich habe genau 3 Umschläge für variable Kosten:
    🏠 Haushalt – 🚗 Tanken – 🎉 Fun
  • Alles andere hat sich als unpraktisch erwiesen – also raus damit.
  • Sinking Funds (= Rücklagen für bestimmte Anlässe) organisiere ich in einem separaten A5-Binder. Mal sind es 5 Kategorien, mal 8 – je nach Lebenslage.

Ich budgetiere fast alles mit Bargeld. Warum?
Weil es für mich greifbar ist. Weil ich beim Zählen, Fühlen und Sortieren das Gefühl habe, dass ich das Geld steuere – und nicht umgekehrt.

Und ja, ich sprühe meine Scheine mit einem ätherischen Öl-Mix ein.
Warum? Weil die Umschläge (und auch die Geldscheine) oft muffig riechen – und weil ich mir ein Ritual schaffen wollte, das mir wirklich Freude macht.
💸 + ✨ = mein persönlicher Money-Magic-Moment.


Mein Ablauf: Monatsbudget in 9 Schritten

Hier kommt mein Ablauf, so wie ich ihn inzwischen jeden Monat durchziehe – fast schon im Halbschlaf.

1. Einnahmen aufschreiben

Ich beginne mit meinen Netto-Einnahmen. Diese schwanken selten stark.
Dazu rechne ich Rücklagen, die ich im jeweiligen Monat bewusst auflöse (z. B. Autoversicherung aus dem Sinking Fund).

2. Puffer fürs Girokonto abziehen

Fixe Größe: 100 €. So bleibt immer genug für kleine Überraschungen.

3. Fixkosten eintragen

Miete, Strom, Versicherungen, Handy etc. – auch jährliche Zahlungen (z. B. GEZ oder Online-Abos) kalkuliere ich mit ein, damit ich nichts vergesse.

4. Restbetrag ermitteln

Was nach Fixkosten und Puffer bleibt, ist mein verfügbares Einkommen.

5. Variable Ausgaben planen

Ich überlege:

  • Welche Geburtstage stehen an?
  • Gibt’s Ausflüge, Straßenfeste, Friseurtermine oder Events?
  • Wie viel Fun-Geld will ich mir gönnen?

Diese Beträge schreibe ich konkret in mein Budgetformular, damit ich beim Cashstuffing alles direkt parat habe.

6. Rücklagen (Sinking Funds) einplanen

Ich habe eine feste Übersicht mit all meinen Jahresverträgen & Sparzielen.
Anhand dieser plane ich, was diesen Monat befüllt wird – und was vielleicht pausieren darf.

7. Zero-based Budget anwenden

Ich verteile jeden Euro – bis nichts mehr übrig ist.
Denn: Geld ohne Aufgabe ist Geld, das sich gern selbst verabschiedet.

8. Bargeldbedarf berechnen & zur Bank

Ich addiere alle variablen Ausgaben und Rücklagen, die ich in bar führen will.
Falls ich in einem Monat z. B. eine Versicherung zahle, ziehe ich den Betrag vorher aus dem entsprechenden Umschlag → dadurch muss ich weniger abheben.

9. Cashstuffing + Duftdusche

Zurück von der Bank, geht’s los:
💸 Scheinchen sortieren
💨 Wohlstandsduft drüber
📂 Umschläge befüllen
🎶 Musik an – Ritual genießen!


Was ich dabei über mich gelernt habe

Früher dachte ich, ich müsste mehr verdienen, um klarzukommen.
Heute weiß ich: Ich musste lernen, mein Geld bewusst zu steuern.

Ich bin nicht von Natur aus diszipliniert. Ich hab kein Finanz-Gen.
Ich bin einfach eine Frau, die gelernt hat, ihr Geld in die Hand zu nehmen – im wahrsten Sinne.

Und ja: Ich liebe Zahlen. Aber ich liebe Gefühl + Klarheit noch mehr.
Deshalb funktioniert mein System – weil es beides verbindet.



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