1. Tägliche Ausgaben tracken? Nein, danke.
Ich hab’s versucht. Ehrlich. Aber dieses tägliche Eintragen von Bons, Beträgen und Bargeldbewegungen hat mich einfach nur genervt.
Der Freigeist in mir rebellierte bei jedem Versuch.
Und was soll ich sagen? Ich hab’s sowieso ständig vergessen. Am Monatsende hatte ich eine halbleere Liste und trotzdem kein Aha.
Analyse? Fehlanzeige.
Wozu tracken, wenn’s eh keine Erkenntnis bringt?
2. Monats- und Jahresziele? Klingen gut – bringen nix.
Ich weiß, Zielsetzung ist das Herzstück jeder „erfolgreichen Finanzplanung“. Aber für mich: Motivationskiller deluxe.
Meine Genießerin hat schlicht keinen Bock, monatelang zu sparen, nur um irgendwann mal was davon zu haben. Ich brauch spürbare Ergebnisse – nicht irgendwann, sondern jetzt.
3. Excel ist kein Mensch. Ich schon.
Mein kurzer Flirt mit Excel war… nennen wir’s: frostig.
Ich fühlte mich wie ein Projekt: „Wer macht was bis wann – und was kostet’s?“
Nur, dass’s halt nur um mich ging. Kein Team, kein Feedback – nur ein blinkender Cursor und das Gefühl, dass ich’s „nicht richtig mache“.
Budgetieren darf menschlich sein. Und verständlich. Excel ist beides nicht.
4. Der große Aha-Moment: „Management by Kontostand“ funktioniert nicht
Mit meinem alten Haushaltsbuch kannte ich zwar meine Einnahmen & Fixkosten –
aber ich hatte NULL Überblick über das, was ich tatsächlich ausgab.
Wenn laut Liste noch „etwas da“ war, gab’s die Freigabe im Kopf: „Dann kann ich ja noch…“
Ergebnis? Du ahnst es:
Fetter Dispo. Dauernd knapp. Null Überblick.
Der Durchbruch kam, als ich mein Geld erstmals in echte Kategorien aufgeteilt habe.
Und mit dem Start meines Zero-Based-Budgets (schau dir dazu mal den Beitrag von Dave Ramsey an, dort wird genau erklärt wie es funktioneirt) wurde mir klar:
Ich hatte nie das ganze Bild.
Kein Wunder, dass es mir finanziell regelmäßig um die Ohren flog.
5. Verbotspolitik führt zu Frust – und Überkompensation
Irgendwann drehte ich den Spieß um:
Kein Essengehen. Keine neuen Klamotten. Abos? Gekündigt. Gym? Auch gestrichen.
Mein Motto: „Ich muss mich jetzt einfach zusammenreißen.“
Das hielt ich eine Weile durch. Bis ich’s nicht mehr konnte.
Dann kam der Klassiker: Kompensationskauf.
Tütenweise Kleidung, viel davon unvernünftig – aber „ich hatte doch sooo lange verzichtet“.
Und zack: Schlechtes Gewissen. Konto leer. Drama.
Heute weiß ich: Ich brauche ein Budget für Pleasure.
Für Friseur. Für Klamotten. Für meine Genießerin. Punkt.
6. Rücklagen aufbauen ist zäh – aber das geilste Gefühl der Welt
Der Anfang mit dem Budgeting war zäh.
Ich musste nicht nur meine laufenden Kosten decken, sondern parallel Rücklagen für jährliche Zahlungen aufbauen. Uff.
Aber ich erinnere mich noch gut:
An den Moment, als ich zum ersten Mal 1.000 € Notgroschen im Umschlag hatte.
Oder als ich die Anzahlung für meinen Urlaub einfach überweisen konnte – ohne Panik, dass danach nix mehr übrig bleibt.
Dieses Gefühl war unbezahlbar.
Und klar: Anfangs hatte ich oft Angst, dass ich mich verrechnet habe.
Dass ich zu viel abgehoben, was übersehen, was vergessen habe…
Heute weiß ich, wie tief diese Geld-Angst gesessen hat – und wie sehr ich sie nicht mehr brauche.
7. Der teuerste Fehler meines Lebens? 30.000 € fürs Coaching.
Tja. Businesscoaching gebucht – 30K auf den Tisch gelegt.
Heute weiß ich genau, welcher Geldtyp damals das Steuer übernommen hatte. (Spoiler: Es war nicht die Sicherheitsliebende.)
Cash gebracht hat es nicht. Das Business in dieser Form gibt’s nicht mehr.
Aber – und das sag ich mit aller Ehrlichkeit – ich zehre bis heute von dem, was ich gelernt habe.
Tech-Skills, Marketing, Launch-Logik, Selbstführung.
War es rational klug? Nope.
War es transformierend? Ja.
Und auch hier gilt: Ich würde heute vieles anders machen – aber ich verurteile mich nicht dafür.
Was ich heute anders mache
- Ich arbeite mit einem echten, flexiblen System
- Ich plane für mich – nicht für die perfekte Theorie
- Ich verbinde Zahlen mit Gefühl
- Ich erlaube mir Geld für Dinge, die mir gut tun
- Und ich rede ehrlich über meine Fails. Damit du sie nicht machen musst 😉
Dein nächster Schritt?
💬 Schreib mir in die Kommentare oder auf Insta:
Was war DEIN größter Aha-Moment beim Budgetieren?
Oder: Was hat dich bisher vom Dranbleiben abgehalten?
Ich freu mich, von dir zu lesen.